diff --git a/content/images/posts/cwa-kinder/cwa-logo.png b/content/images/posts/cwa-kinder/cwa-logo.png
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Binary files /dev/null and b/content/images/posts/cwa-kinder/cwa-logo.png differ
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--- /dev/null
+++ b/content/posts/de/2021-11-21_cwa-kinder.md
@@ -0,0 +1,92 @@
+---
+Title: Empfehlung zur Nutzung der Corona-Warn-App auch für Kinder
+Author: Dominik George
+Lang: de
+Summary: Die Corona-Warn-App zur Kontaktverfolgung ist ein effektives und datenschutzfreundliches Werkzeug, das auch von Kindern genutzt werden darf und sollte.
+---
+
+![Logo der Corona-Warn-App >](/images/posts/cwa-kinder/cwa-logo.png)
+
+Mit steigenden Inzidenzen, besonders in den Altersgruppen der 5- bis 18-Jährigen, wird das Thema
+Kontaktnachverfolgung wieder wesentlich wichtiger. Zur Kontaktnachverfolgung gibt es in Deutschland
+im Wesentlichen zwei Möglichkeiten:
+
+ * Meldung an das Gesundheitsamt und manuelle Nachprüfung und Information der Kontakte
+ * Automatisierte Meldung über die Kontakt-Aufzeichnung der Corona-Warn-App
+
+Die manuelle Verfolgung durch die Gesundheitsämter ist bei den Inzidenzen, die wir aktuell haben,
+kaum möglich. Vielerorts wird außerdem auf die luca-App gesetzt, die, neben umfangreicher
+Probleme mit Sicherheit und Datenschutz auch [nicht effektiv hilft](https://www.tagesschau.de/faktenfinder/luca-app-115.html).
+
+## Warum Corona-Warn-App?
+
+Bei der [Corona-Warn-App](https://coronawarn.app) funktioniert die Kontaktnachverfolgung anders,
+nämlich dezentral. Dabei spielen die Gesundheitsämter keine Rolle, sondern Personen, die eine
+riskante Begegnung mit einer infizierten anderen Person hatten, werden direkt informiert. Wie
+das funktioniert, erklärt [das Informationsvideo der Bundesregierung](https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/corona-warn-app/corona-warn-app-erklaerfilm-1758828).
+
+Gegenüber der luca-App bietet die Corona-Warn-App einige Vorteile: Nicht nur führt sie zu
+deutlich mehr erfolgreichen Warnungen, sie ist auch Freie Software und funktioniert vollkommen
+datensparsam. Bisher war die Corona-Warn-App alleine jedoch nicht ausreichend, um Kontakte
+z.B. in Restaurants und bei Veranstaltungen zu erfassen. Das hat sich jedoch
+[mit dem neuen Infektionsschutzgesetz geändert](https://www.tagesspiegel.de/politik/mit-den-stimmen-der-ampel-parteien-bundestag-beschliesst-neues-infektionsschutzgesetz/27811230.html).
+
+Natürlich funktioniert die Corona-Warn-App umso besser, je mehr Menschen sie installieren
+und auf ihren Smartphones auch durchgehend aktiv haben. Das Verteilen der zufälligen IDs
+funktioniert im Prinzip genau so wie die Verbreitung des Virus selbst:
+
+ * Je näher man einer anderen Person ist, desto stärker ist das Signal, mit dem
+   die IDs empfangen werden
+ * Je länger man in der Nähe einer anderen Person ist, desto mehr IDs werden
+   empfangen
+ * Je mehr Menschen in der Umgebung sich und andere durch die Nutzung der App
+   schützen, desto höher wird der Schutz für alle insgesamt, da Ketten schneller
+   unterbrochen werden
+
+## Dürfen Minderjährige die Corona-Warn-App nutzen?
+
+Ein weit vebreitetes Misverständnis bestand von Anfang an bei der Frage, ob für die
+Corona-Warn-App ein Mindestalter gilt. Das ist **nicht** der Fall – die Corona-Warn-App
+**darf unabhängig vom Alter genutzt werden**.
+
+Schuld an dem Missverständnis ist eine Formulierung, die zur Erfüllung der DSGVO in den
+[Datenschutzbestimmungen](https://www.coronawarn.app/assets/documents/cwa-privacy-notice-de.pdf)
+enthalten ist:
+
+> Die App richtet sich an Personen, die sich in Deutschland aufhalten und mindestens 16 Jahre
+> alt sind.
+
+Dies bedeutet jedoch kein Verbot der Nutzung für Personen unter 16 Jahren. Vielmehr bedeutet
+dieser Satz de facto, dass auch Unter-16-Jährige die App ohne weitere Hürden nutzen dürfen.
+
+Die DSGVO schreibt vor, dass Betreiber von Apps, die sich gezielt an Personen unter 16 Jahren
+richten, besondere Prüfungs- und Nachweispflichten haben. So müssten die Betreiber von jeder
+Person das Alter abfragen und bei Unter-16-Jährigren die Einverständniserklärung der
+Erziehungsberechtigten prüfen. Das soll Kinder davor schützen, von besonders auf sie gerichteter
+Werbung zur Preisgabe ihrer Daten verleitet zu werden. Generell dürfen Apps und Websites von
+Minderjährigen aber ohne ausdrückliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten
+genutzt werden, **wenn die Folgen der Nutzung für das Kind verständlich und nachvollziehbar**
+sind. Da die Corona-Warn-App keinerlei personenbezogene Daten übermittelt (mit Ausnahme der
+technischen Daten des Handies bei Abruf der als infiziert gemeldeten IDs) und die
+Datenschutzbestimmungen auf deutsch verfügbar sind, ist dies bei der Corona-Warn-App wohl
+gegeben. Im Zweifelsfall können Eltern, Lehrkräfte, oder andere Ansprechpartner, die
+die Datenschutzbestimmungen verstehen, beim Verständnis helfen.
+
+Eine Ausnahme: Kinder unter 7 Jahren sind noch nicht geschäftsfähig und dürfen den Nutzungs-
+und Datenschutzbestimmungen nicht zustimmen. Sie sind aber naturgemäß auch selten über längere
+Zeit ohne ältere Begleitpersonen unterwegs.
+
+## Sollten Kinder die Corona-Warn-App installieren?
+
+Wir empfehlen unbedingt, dass auch Kinder ab 7 Jahren, die ein eigenes Smartphone besitzen,
+die Corona-Warn-App installieren.
+
+Die Corona-Warn-App kann auf Android-Smartphones unter dem Namen "Corona Contact Tracing Germany"
+aus dem freien App-Store [F-Droid](https://f-droid.org/) oder aus dem Play Store sowie auf
+iPhones aus dem App Store installiert werden.
+
+## Sollten Schulen die Corona-Warn-App unterstützen?
+
+Schulen können und sollten die Check-In-Funktion der Corona-Warn-App nutzen. Beispielsweise
+könnte ein Event-QR-Code pro Klassenraum generiert werden (mit automatischem Check-Out nach
+einer Stunde).