diff --git a/content/infos/kinder-digitales.md b/content/infos/kinder-digitales.md index 3834e236233ae5939386ca650b794358ef64f939..9eaeab0282d1430f5cf97ea0b040e72410f4885d 100644 --- a/content/infos/kinder-digitales.md +++ b/content/infos/kinder-digitales.md @@ -42,14 +42,12 @@ Absprachen geschieht. Wenn man Kindern ein Smartphone, eine Spielekonsole oder ein Tablet gibt, tauchen sie in einen neuen Teil der Welt ein. Und wie bei allem Neuen gibt -es viel zu Entdecken, zu Lernen, und auch viele Gefahren, vor denen es zu +es viel zu entdecken, zu lernen, und auch viele Gefahren, vor denen es zu schützen gilt. Viele Eltern fokussieren sich stark auf die Gefahren und entscheiden sich -für einen restriktiven Umgang: "Bildschirmzeit" wird stark reguliert und -von Anfang an durch technische Maßnahmen begrenzt, Inhalte werden vorgefiltert -und kontinuierlich überwacht. Denn so können vermeintlich alle Gefahren im -Keim erstickt werden. +für einen restriktiven Umgang: Inhalte werden vorgefiltert und kontinuierlich +überwacht, denn so können vermeintlich alle Gefahren im Keim erstickt werden. Doch diese technischen Sperren und die dauerhafte Kontrolle durch die Eltern haben umfangreiche Schattenseiten: Das Erlernen von Selbstkontrolle @@ -71,16 +69,17 @@ Gerade für Eltern, die im Bezug auf Smartphones, Chat-Apps, digitales Lernen und elektronische Spiele noch mit einem anderen Blick und weniger Selbstverständlichkeit aufgewachsen sind, liegt es nahe, zwischen digitaler und "realer" Beschäftigung zu differenzieren. Dieser Blickwinkel wird dem -Stellenwert, den Spiele für die eigene und gemeinsame Freizeitbeschäftigung -und insbesondere die elektronische Kommunikation untereinander für die -soziale Interaktion haben. Verbindungen und Unterhaltungen, die online stattfinden, -können ebenso sozial und wichtig sein wie persönliche Treffen und Unterhaltungen. -Spiele, gerade als Multiplayer-Spiele mit anderen, haben vielschichtige, auch -positive, Einflüsse auf +Stellenwert nicht gerecht, den Spiele für die eigene und gemeinsame Freizeitgestaltung +haben. + +Das gilt noch mehr für die Bedeutung, die elektronische Kommunikation für die +soziale Interaktion von Kindern und Jugendlichen hat. Verbindungen und Unterhaltungen, +die online stattfinden, können ebenso sozial und wichtig sein wie persönliche Treffen +und Unterhaltungen. Die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit Smartphone und Computer verbringen, hat also viele Facetten: Soziale Interaktion mit Freunden, Lernen für die Schule und -auch aus eigenem Antrieb und sogar in einigen Bereichen fördernde Spiele sollten +auch aus eigenem Interesse und sogar in einigen Bereichen fördernde Spiele sollten einen berechtigten Platz im Leben haben dürfen und beispielsweise bei der Vereinbarung von Bildschirm- und Medienzeiten berücksichtigt werden. @@ -88,7 +87,7 @@ Natürlich bedeutet das nicht zwangsläufig eine unbegrenzte Nutzung, denn mediz Auswirkungen sollen genau so bedacht werden wie der Fall, dass bspw. Computerspiele zu viele andere Freizeitaktivitäten oder das Einhalten von Vereinbarungen verdrängen. Doch das ist eben nicht nur bei der Nutzung digitaler Medien so, auch andere Aktivitäten -und Hobbys können überhandnehmen und dann ähnlich problematisch sein. +und Hobbys können überhand nehmen und dann ähnlich problematisch sein. {{ further(category="literatur") }} @@ -97,18 +96,18 @@ und Hobbys können überhandnehmen und dann ähnlich problematisch sein. ## Vereinbarungen bringen Nachhaltigkeit Schnell und einfach lassen sich inhaltliche und zeitliche Kontrollen mithilfe -von Kontroll- und Jugendschutzapps. Selbstkontrolle und das Einhalten von +von Kontroll- und Jugendschutzapps durchsetzen. Selbstkontrolle und das Einhalten von Vereinbarungen entwickeln sich aber eben nicht schnell und einfach, sondern in einem Prozess mit Begleitung auf Augenhöhe. Mit technischen Sperren, die die Aufgabe der Selbstkontrolle abnehmen, kann sich kein Gefühl für Nutzungszeiten und die Auswirkungen entwickeln. -Vereinbarungen können dabei sowohl mit anderen zu familiäre, schulischen oder +Vereinbarungen können dabei mit anderen zu familiären, schulischen oder anderen Verpflichtugnen getroffen werden, die nicht vernachlässigt werden dürfen, -als auch "mit sich selber", indem Kindern geholfen wird, sich selber Ziele und -Vorhaben zu setzen und diese ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Ausreichende -Ausgleichszeiten zur Mediennutzung, z.B. durch andere Freizeitaktivitäten, die -den gleichen Raum bekommen sollen, sollten dabei eine zentrale Rolle spielen. +getroffen werden. Und auch "mit sich selber", indem Kindern geholfen wird, +sich selber Ziele und Vorhaben zu setzen und diese ebenfalls nicht zu vernachlässigen. +Ausreichende Ausgleichszeiten zur Mediennutzung, z.B. durch andere Freizeitaktivitäten, +die den gleichen Raum bekommen sollen, sollten dabei eine zentrale Rolle spielen. Der Maßstab dafür, ob die Verteilung von Zeiten und Aktivitäten problematisch ist, sollte dann keine absolute Zeitbegrenzung sein, sondern vielmehr, ob irgendeine @@ -124,8 +123,8 @@ Das bedeutet, von Anfang an Grundregeln zum Umgang mit digitalen Geräten, Apps und Websites einzuüben und zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen. Die wichtigste Grundregel ist, seine eigene Privatsphäre und auch die seiner -Freund\*innen zu schützen. Das Tagebuch oder die Briefe des Kindes an seine -Brieffreundin zu lesen, würde wohl den wenigsten Eltern in den Sinn kommen. Im +Freund\*innen selbst zu schützen. Das Tagebuch oder die Post des Kindes an seine +grundsätzlich zu lesen, würde wohl den wenigsten Eltern in den Sinn kommen. Im digitalen Bereich sollte dabei kein Unterschied gemacht werden – Chats und E-Mails sind genau so vertraulich wie Briefe und Tagebücher. Ganz wichtig ist dabei: Selbst, wenn das eigene Kind weiß, dass seine Eltern mitlesen, und @@ -134,7 +133,7 @@ damit, dass ihre Nachrichten von mehr als nur einer Person gelesen werden. Damit von Anfang an ein Gefühl dafür entwickelt wird, dass es diese Privatsphäre gibt und sie geschützt werden sollte, sollten auch Eltern keine Ausnahmerolle -sein, was bspw. das Teilen von Passwörtern betrifft. Passwörter und PINs sind +einnehmen, was bspw. das Teilen von Passwörtern betrifft. Passwörter und PINs sind Geheimsache – das gilt für die Passwörter der Eltern genau so wie für die von Kindern. @@ -155,16 +154,16 @@ der Schule – das zu Erlauben, ist Sache des Kindes. Auch hier haben Eltern jederzeit das Recht, zu widersprechen und die Veröffentlichung zu verbieten. Doch umgekehrt sollten Eltern davon absehen, einer Veröffentlichung zuzustimmen, ohne das Kind zu fragen, oder selber ungefragt Fotos zu veröffentlichen – -der Grundsatz soltle sein: Für ein "Ja" braucht es die Zustimmung von Kind und +der Grundsatz sollte sein: Für ein "Ja" braucht es die Zustimmung von Kind und Eltern, für ein "Nein" reicht der Widerspruch des Kindes. In der Medienpädagogik hat sich als grundsätzliche Empfehlung etabliert, keinerlei persönliche Angaben oder Fotos im Internet zu veröffentlichen. Doch nicht alle Veröffentlichungen sind schädlich: Sobald ein junger Mensch selber -überblicken kann, in welchen Bereichen es gerne Informationen über sich mit +überblicken kann, in welchen Bereichen er gerne Informationen über sich mit anderen teilen, über seine Aktivitäten berichten oder eigene Projekte präsentieren -möchte und sobald es die Konsequenzen davon erörtern kann, sollte ihm dieser -Entscheidungsfreiraum überlassen werden, selbstverständlich wiederum in +möchte und sobald er die Konsequenzen davon erörtern kann, sollte ihm dieser +Entscheidungsfreiraum überlassen werden. Selbstverständlich wiederum in Absprache und Zusammenarbeit mit den Eltern. {% teckids_related() %} @@ -173,7 +172,7 @@ Absprache und Zusammenarbeit mit den Eltern. Ein verantwortungsvoller Umgang mit den eigenen Geräten ist das Kernziel der Projekte, die wir mit Kindern und Jugendlichen durchführen. Die Grundlage dafür bietet die Verstehbarkeit – nur, wer versteht, wie etwas funktioniert, -kann es auch kritisch hinterfragen und dann informeirte Entscheidungen treffen. +kann es auch kritisch hinterfragen und dann informierte Entscheidungen treffen. ### Zuhause und in Schulen